Samstag, März 31, 2007

Leitfaden zur Gründung einer Religion

Werden Sie Ihr eigener Religionsstifter! Hat nicht jeder schon davon geträumt, der Menschheit zu verkünden, wo der omnipotente Erleuchtungshammer hängt? Und warum sollte man sich vom spirituellen Ruf etablierter Propheten einschüchtern lassen, anstatt Angelegenheiten von derartiger Tragweite selbst in die Hand zu nehmen?

Die fachlichen Voraussetzungen zur Gründung einer Religion sind erfreulich banal. Schulabschlüsse oder eine dokumentierte Ausbildung werden in der Regel nicht erwartet, zumeist genügt eine mittelmäßig entwickelte Phantasie. Ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild - wild wuchernde Bärte stehen hierzu ausnahmsweise in keinem Widerspruch, selbstbewusstes Auftreten, und die Fähigkeit, auch vor einer größeren Anzahl von Menschen rhetorisch zu überzeugen, sind einer Karriere als Religionsstifter förderlich.

Zunächst sollten Sie sich ein paar Grundsätze für Ihre neue Religion ausdenken. Diese müssen verständlich formuliert sein. (Sätze mit mehr als acht Wörtern vermeiden etc.) Falls Sie unter Zeitdruck stehen, wird dringend empfohlen, die Ressourcen in anderen Teilbereichen des Projekts zu straffen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für eine sorgfältige Erarbeitung eingängiger Glaubensgrundsätze, es rentiert sich! Inhalte spielen dabei eine untergeordnete Rolle und sollten möglichst trivial sein, damit sich Ihre Anhänger die Grundsätze mühelos merken können. Dieses Ziel erreichen Sie über den effektiven Einsatz stilistischer und formaler Mittel.

Der Geist ist größer als der Magen. So könnte der Entwurf für einen Glaubensgrundsatz lauten. Lasset den Geist mächtiger wachsen als den Magen. Diese Variante wirkt durch ihren Aufforderungscharakter nachhaltiger. Außerdem fehlt der zwanghaft aphoristische Absolutheitsanspruch, und dem Gläubigen wird die Möglichkeit zur aktiven Optimierung des eigenen Daseins suggeriert. Zusätzlich verstärkt die Verwendung des Machtbegriffs im Zusammenhang mit geistigem Wachstum diesen Eindruck.

Inhalte der Art Zigaretten im Kühlschrank lagern oder Zwiebeln nur auf Plastikbrettchen schneiden wären als Glaubensgrundsätze zu speziell, könnten aber in den Erläuterungen zu allgemeinen Verhaltensregeln Eingang in Ihr Evangelium finden. Überhaupt sollten Sie die Schriftsammlung großzügig mit Legenden, Gebeten und Liedgut unterfüttern.

Mehrdeutigkeiten schaden nicht, da die Gläubigen zum exegetischen Diskurs angeregt werden und sich intensiver mit der Religion auseinandersetzen. Das begünstigt den Eindruck, der Gläubige besäße eine eigene Meinung. Und ohne die Illusion von Selbstbestimmung zu vermitteln, gewinnen Sie als Prophet heutzutage keinen Blumentopf mehr. Die Zeiten, als das noch funktionierte, sind längst vorbei.

Auch der Zweifel spielt im Verlauf religiöser Reifungsprozesse eine tragende Rolle. Ein qualitativ hochwertiger Gläubiger fühlt sich von seiner Religion erst dann ernst genommen, wenn sie ihm ausreichend Spielraum für Zweifel und Hader lässt. Das klingt zunächst negativ, aber das Hadern besitzt eine Jahrtausende alte Tradition und dient als hervorragendes Instrument zur Stärkung des Fundaments einer religiösen Überzeugung. Denn auf diese Weise erhält der Gläubige die Möglichkeit, sich im Ringen mit sich selbst auf die sogenannte Suche nach sich selbst zu begeben, um sich selbst schließlich mittels spiritueller Stützen in irgendwelchen abgelegenen Winkeln des von Ihnen errichteten, religiösen Gebäudes zu finden.

Einen weiteren Kernbestandteil religiöser Überzeugungen bilden Sanktionen. Sie dienen als Drohung gegenüber Ungläubigen und halten die Gläubigen von der Missachtung sakraler Standards ab. Für die Gestaltung von Sanktionen gibt es kein Geheimrezept. Von der Beschwörung bösartiger Krankheiten zu Lebzeiten, bis hin zur kunterbunten Beschreibung seelischer Qualen nach dem Ableben eines Sünders sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Schauen Sie sich die Gemälde von Hieronymus Bosch an, und Sie erahnen, worum es geht.

Eine besonders griffige Sanktion ist ein schlechtes Gewissen. Sollte es gelingen, Ihrer Gemeinde dauerhaft ein schlechtes Gewissen zu vermitteln, haben Sie Ihre Schäflein quasi im Trockenen. Braven Gläubigen, die sich vorbildlich an die von Ihnen diktierten Regeln halten, muss die Einlösung eines Heilsversprechens in Aussicht gestellt werden. Auch in diesem Punkt können Sie frei fabulieren, da nicht damit zu rechnen ist, dass sich ein Mitglied Ihrer Religionsgemeinschaft nach seinem Tod über ein nicht eingelöstes Heilsversprechen beschweren wird. Selbst wenn dieser Fall eintreten sollte - ein paar Sünden zu Lebzeiten lassen sich immer finden, um Nörgler ruhig zu stellen.

Ein Vorteil in der Profession des Propheten besteht darin, dass man sich jeder Verantwortung für die Folgen seiner Tätigkeit entziehen kann. Das gilt doch für die meisten anderen Berufe auch, könnten Sie nun empört kontern, aber als Verkünder einer hausgemachten Baukastenreligion sind Sie mit rationalen Argumenten kaum am Schlafittchen zu packen. Nicht umsonst berufen sich alle erfolgreichen Religionsstifter auf die Methode des Glaubens und verdrehen genervt die Augen, wenn man ihnen mit menschlicher Vernunft kommt.

Probieren Sie es einfach aus. (Dieser Appell richtet sich übrigens auch gezielt an weibliche Kandidaten, da Frauen im Kreis der Religionsstifter eindeutig unterrepräsentiert sind.)

Und lassen Sie den Kopf nicht hängen, wenn es nicht sofort beim ersten Anlauf klappt. Falls sich die Publikumserfolge nicht unmittelbar nach der Religionsgründung abzeichnen, suchen Sie Kontakt zu anderen Propheten und beten Sie sich gegenseitig an. Davon können dann alle profitieren. Ähnlich wie bei Weblogs.

Donnerstag, März 29, 2007

Voodoo Display #13



In Frisiersalons spielen sich offensichtlich die unglaublichsten Szenen ab. Wenn man eine Neigung zur Interpretation metaphorischer Botschaften besitzt, sollte beim Anblick dieses Innenlebens die Frage gestattet sein, ob Gefahren für die Unversehrtheit von Leib und Seele nach Betreten des Ladengeschäfts ausgeschlossen werden können.

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Mittwoch, März 28, 2007

Die Entsalzung der Laugenbrezel

Nach etlichen, missratenen Forschungsansätzen ist es mir endlich gelungen, das Salzgeheimnis der Laugenbrezel zu lüften. Seit der erste Bissen einer Laugenbrezel meinen Gaumen berührte, wunderte ich mich über die massive Verwendung von NaCl bei der Herstellung dieser Teigware.

Als bekennender Brezelsalzentferner beschäftige ich mich seit Jahrzehnten vor jedem Genuss einer Laugenbrezel mit der gründlichen Entsalzung derselben. Mir laufen frostige Schauer über den Rücken, wenn ich mich an Zeiten erinnere, in denen die Bäcker noch feinkörniges Salz auf die Brezeln streuten, das sich anfühlte wie 600er Schmirgelpapier. Inzwischen ist die Mehrheit der Brezelproduzenten auf grobkörniges Salz umgestiegen, was die Entsalzung signifikant erleichtert. Ich habe diese Umstellung immer als freundliches Entgegenkommen der Bäckerzunft zu schätzen gewusst.

Der Kundenkreis der Salzentferner scheint die Mehrheit der Brezelkonsumenten in meinem Umfeld auszumachen. Zumindest erinnere ich mich nicht an Begegnungen mit Personen, die eine Laugenbrezel im selben Zustand verzehren würden, wie sie über die Ladentheke gereicht wird.


In der Typologie der Laugenbrezelsalzentferner gibt es zwei charakteristische Ausprägungsformen. Die einen streichen in einer zerstreut wirkenden Geste flüchtig über den braunen Teig, während die anderen ihre Konzentration auf das Ziel der vollständigen Entsalzung polarisieren. Dabei versinken sie in eine meditative Abwesenheit und sind solange nicht ansprechbar, bis sie die Brezel zum Mund führen. Ich zähle zur zweiten Gruppe.

Kürzlich betrat ich eine Bäckerei auf der Kaiserstraße, die als scheinbar jüngste Errungenschaft des Backwesens neben gesalzenen Laugenbrezeln auch eine Variante ohne Salz feilbot. Obwohl mich das Angebot in höchste Euphorie von beinahe erotischem Ausmaß versetzte, gelang es mir, meine Erregung zu verbergen und mich zu erkundigen, welche Sorte Brezeln bei der Kundschaft größeren Anklang fände.

Ich wunderte mich noch über die kurze und keine Zweifel zulassende Antwort der Verkäuferin, als ich wieder auf der Straße stand und in Vorfreude auf den kulinarischen Erkenntnisgewinn mit wissenschaftlicher Präzision die Papiertüte aufriss, um die erste Laugenbrezel meines Lebens ohne vorbereitenden Entsalzungsprozess zu verzehren. Aber das teigige Ding in meiner Hand schmeckte fürchterlich fad. Erst jetzt erschien mir die Auskunft der Verkäuferin glaubhaft, und ich erahnte die raffinierten didaktischen Absichten, die dem Angebot zugrunde lagen. Nie wieder werde ich eine, mittels vorsätzlicher Salzlosigkeit geschmacksverstümmelte Laugenbrezel kaufen.

In den USA sind mit Senf bestrichene Laugenbrezeln erhältlich. Aufgrund kultureller Ressentiments lehnte ich dieses Ernährungsverhalten bislang kategorisch ab. Aber nicht alles, was zunächst abscheulich klingt oder aussieht, schmeckt auch so. Offenbar genügt es nicht, einen Hefeteig in Natronlauge zu tunken. Erst die Würze sorgt für eine Geschmacksnote. Wie bei allem im Leben.

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Montag, März 26, 2007

Voodoo Display #12

Er gehörte zum Inventar der Straße. Bei jedem Wetter kniete er auf dem Pflaster und hielt den zerdrückten Pappbecher mit ausgestrecktem Arm in das Nichts. Aus den weißen Augen, die trübe schimmerten wie eingedickte Milch, schien er einen fernen Punkt am Himmel anzustarren. Unter seinen eingerissenen Fingernägeln wuchsen schwarze Ränder.

Während er sich am Türgriff festklammerte, erklärte er dem Spiegelbild in der schwarzen Scheibe, dass er immer freundlich zu ihnen war, obwohl sie ihn schlecht behandelten. Eine Verständigung war nicht möglich, denn das Bild blieb stumm. Und er blieb blind. Seine Welt war weit entfernt von den Welten der anderen. Für den Moment eines Blinzelns meinte ich, die Konturen seines Planeten in der Dunkelheit hinter der Scheibe zu erkennen. Aber als ich die Welt der nächsten Haltestelle erreichte, erkannte ich, dass es eine Einbildung war.

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Donnerstag, März 22, 2007

Pino VII

Ihre Bühne waren die Straßenecken der großen Städte. Dort kletterte Pino VI jeden Tag verschlafen aus dem abgewetzten Lederkoffer, wo er brav auf seinen nächsten Auftritt wartete. Vor vielen Jahren hatte der Alte seinen Gefährten geschnitzt und die Gelenke zwischen den schlanken Gliedern kunstfertig miteinander verbunden.

Zu Beginn jeder Vorführung ließ er Pino VI langsam erwachen. Wenn sich die Fäden unter der Hand des Puppenspielers spannten, kam Bewegung in den hölzernen Körper. Sobald sie zum Leben erweckt war, bewegte sich die Puppe wie von selbst, und während des Spiels schienen sich die seidenen Fäden gleichsam aufzulösen. Dann spürte der Alte kein Gewicht mehr, das an dem Kreuz in seiner Hand zog.

Nie hatte der Puppenspieler eine Dramaturgie entworfen, Dialoge und Geschichten entwickelten sich aus dem Gefühl einer Situation. Nicht immer gehorchte ihm die Puppe. Manchmal widersetzte sie sich in ihrer ungelenken Aufsässigkeit den Befehlen des Meisters. In diesen Momenten mochte das Publikum glauben, dass es sich nicht um einen leblosen Gegenstand handelte, der sich unter den Händen des Puppenspielers bewegte, sondern um ein Wesen, das von einem eigenen Willen in die Lage versetzt wurde, selbständig zu handeln. Dann fochten die beiden Kämpfe aus, die den Puppenspieler an den Rand der Erschöpfung brachten, und nach der Vorstellung hätte er nicht sagen können, wessen Geist die Inspiration seines Geschöpfes entsprungen war. Jenseits der mechanischen Möglichkeiten schien Pino VI sogar eine eigene Mimik zu entwickeln. Wenn er die Puppe in den Koffer zurücklegte, meinte der Alte manchmal, einen hämischen Zug auf ihrem Gesicht zu erkennen.

Eines Nachts träumte der Puppenspieler, dass er den Koffer öffnen würde und Pino VI verschwunden wäre. Am nächsten Morgen schmerzten seine Gelenke, und mit zitternden Händen ließ er die Blechverschlüsse aufschnappen. Aus dem Inneren des Koffers glänzte ihm nur der schwarze Samt entgegen.

Pino VI hatte den Entschluss gefasst, sich von den seidenen Fäden zu befreien und Herr über die eigenen Bewegungen zu werden. Aber schon bald würde ihm die neue Freiheit nicht mehr genügen, und dann würde er das Gefühl der Macht besitzen wollen, das ein Meister beim Bewegen seiner Puppe hat. Er würde eine Puppe nach seiner Vorstellung schnitzen und ihr den Namen seines Meisters geben, der auch sein eigener Namen war. Mit jeder neuen Puppe setzte sich die Tradition fort, während die Welt beständig kleiner wurde.

Pino I blickte dem alten Puppenspieler lange in die hölzernen Augen, bevor er ihn für immer zurück in seinen Koffer legte. Als er den Deckel langsam schloss, wich der Glanz aus den großen Augen von Pino V. Leblos lag er neben Pino II, III und IV auf dem schwarzen Samt.

Als er traurig mit den Schultern zuckte, hätte
Pino I gerne gewusst, wer an seinen Fäden zog.


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In memoriam Carlo Collodi

Motto #9

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Dienstag, März 20, 2007

Im Magnetfeld der Mittelmäßigkeit

Als er von der Toilette zurückkam, lag sie in einer verkrümmten Haltung neben dem Ohrensessel. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie Escher an. Im Tod schien ihr Ausdruck zu einer Mischung aus Verachtung und Verwunderung erstarrt. Das Buch aus dem Antiquarium der vergessenen Außergewöhnlichkeiten war ihrem Griff entglitten. Zuerst erschrak er, dann ging er mit einer übertriebenen Langsamkeit zum Sessel. Er beugte sich über sie und drückte die erloschenen Augen sanft mit seinem Daumen und Zeigefinger zu. Dabei hielt er sich an der Lehne fest, um das Gleichgewicht zu wahren. Bei der Berührung spürte er, dass sie bereits kalt war. Escher lächelte.

Er setzte sich in den Ohrensessel und genoss die vorgewärmte Freundlichkeit, mit der ihn das Möbelstück empfing. Was sollte mit der Leiche geschehen? Ihn graute davor, sie noch einmal zu berühren, und es erschien ihm unmöglich, eine andere Person mit der Angelegenheit zu behelligen. Er hätte auch nicht gewusst, an welche Stelle man sich in solchen Fällen wenden konnte, und ob es entsprechende Formalitäten gab. Also würde er ihre leblose Hülle auf den Holzdielen ruhen lassen.

Vor vielen Jahren hatte er sie mit der Droge bekannt gemacht. Ihr Tod war die Konsequenz aus dieser ersten Begegnung. Die Neugierde, der Rausch, und die Spannung beim Betreten exotischer Territorien waren schnell dem Sog einer Abhängigkeit gewichen. Die Flucht aus der Gewohnheit wurde zur Sucht, aber früher oder später besteht der einzige Sinn einer Sucht wieder aus der Gewohnheit, womit der Abhängige die leeren Räume seines Alltags füllt.

Da seine Mittelmäßigkeit endlich an einer Überdosis des Außergewöhnlichen krepiert war, überlegte Escher, wie er ihre verblichenen Überreste bestatten sollte. Ein unauffälliges Begräbnis ohne Trauergäste hätte ihr gefallen.

Plötzlich öffnete die am Boden liegende Mittelmäßigkeit für einen kaum wahrnehmbaren Moment ein Auge und zwinkerte ihm zu. Als sich ihre Blicke berührten, spürte Escher, wie ihre Anziehungskraft wuchs. Es schien ihr zu gelingen, das Magnetfeld wieder zu aktivieren. Escher würde sich eine gründlichere Methode ausdenken müssen. Aber er ahnte bereits, dass auch sein nächster Mord nicht der letzte sein würde.

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Samstag, März 17, 2007

Der globalisierte Verdauungstrakt

Globalisierung geht durch den Magen. Das wirtschaftliche Phänomen der globalen Verschmelzung wird am besten anhand kulinarischer Interaktionen deutlich. Denn der Magen ist ein Schmelztiegel für gastronomische Errungenschaften aus jedem Winkel des Planeten.

Es ist keine dreißig Jahre her, als italienisches Essen in Deutschland noch zu den exotischen Angeboten der Gastronomie gehörte. In der Pizzeria wurden beim Verzehr eines mit den Inhalten von Konservenbüchsen garnierten Teigfladens Urlaubserlebnisse aus den Betonburgen von Bibione wiedergekäut, und allenfalls erfahrene Toskanareisende vom Bildungsrang eines Studienrats aufwärts hätten zu berichten gewusst, dass die Trattoria der Ort wahrer italienischer Küchentradition ist.

Als die deutsche Tourismusindustrie über den Balkan in Richtung Türkei expandierte, kam der Kebap nach Deutschland. Die Griechen hatten zwar bereits Gyros auf die Teutonenteller geschaufelt, aber die kompakte Darreichung von zerschnipselten Fleischabfällen zuzüglich gewächshausgeneriertem Vitaminalibi war neu.

Kebap avancierte neben Bier zum Grundnahrungsmittel, und auch bei der Erwähnung chinesischer, thailändischer oder indischer Restaurants unterdrückt der Durchschnittsdeutsche ein glutamatsaures Rülpsen und zuckt nur noch übersättigt mit den Schultern. Selbst der japanischen Sitte, rohen Fisch in Seetang einzuwickeln, kann man an jeder dritten Straßenecke beiwohnen. Inzwischen findet der Globalisierungsfreund zwischen jeder größeren Ansammlung von Gebäuden nicht nur Trattorias, sondern mindestens auch peruanische, lettische und kambodschanische Wirtshäuser.

Aber die kulinarische Globalisierung gedeiht ebenso rasant in umgekehrter Richtung. Auch wenn bislang in Kambodscha kein deutsches Wirtshaus gesichtet wurde, ist nicht auszuschließen, dass es ein solches bald geben wird. In Bangkok und Tokio hingegen genießt blauweiße Bratwurstgemütlichkeit bereits Tradition. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass man zwar von Kuala Lumpur bis Buenos Aires der bayuwarischen Küche begegnet, aber andere deutsche Regionen keine Repräsentanzen besitzen. Dabei wären Delikatessen wie die schwäbische Maultasche oder die Frankfurter Grüne Soße ruckizucki globalisierbar.

Was Afrika betrifft, spiegelt die gastronomische Wüstenlandschaft exakt die wirtschaftliche Bedeutung wider, die dem schwarzen Kontinent im Rahmen der Globalisierung bisher beigemessen wurde. Abgesehen von maghrebinischen Randerscheinungen mag es vereinzelt eriträische und äthiopische Gourmetoasen der zweiten Flüchtlingsgeneration geben, aber hat man schon von einem ruandischen, mosambiquanischen oder kongolesischen Restaurant gehört? Die geringe internationale Präsenz afrikanischer Gastronomie könnte aber auch damit zu tun haben, dass man in vielen Gegenden dort unten über kein üppiges Angebot an Nahrungsmitteln verfügt. Oder dass die Gesetzeslage hierzulande den Verzehr von Primaten nicht gestattet.

Donnerstag, März 15, 2007

Warenkorbkreislauf



Version Hartz IV.

Sonntag, März 11, 2007

Western von vorgestern und das Messweingeheimnis

Meiner Erstkommunion im erzkatholischen Unterfranken folgte eine unmittelbare Rekrutierung zum Messdiener. Wenn man nicht zufällig mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen ausgestattet war, gab es kaum Argumente gegen diesen traditionellen Karriereschritt. Zur Verteidigung der katholischen Kirche betone ich ausdrücklich, dass keine direkte Gewalt bei der Rekrutierung angewendet wurde. Der Beitritt zur Schar der Messdiener entsprach den kulturellen Gepflogenheiten jener ländlichen Gegend und kann unter ethnologischen Gesichtspunkten als eine Art Initiationsritus verstanden werden.

Da der wöchentliche Kirchgang sowieso auf dem Programm der Pflichtroutinen stand, war es außerdem egal, auf welcher Seite des Altars man kniete und einen fast aussichtslosen Kampf gegen den Sekundenschlaf führte. Hinter dem Altar war die christliche Situation kurzweiliger, weil man während der Zeremonie wenigstens ein paar kultische Handlungen zu verrichten hatte. Dazwischen konnte man die apathischen Gesichter der Gemeinde studieren, was gelegentlich zu schwer kontrollierbaren Lachkrämpfen führte. Dafür setzte es anschließend in der Sakristei Kopfnüsse vom Pfarrer.

Wenn man eine Affinität zu absurden Gerüchen besaß, gehörte das Schwenken des Weihrauchfasses während Hochämtern zu den bevorzugten kultischen Handlungen. Manche Messdiener vertrugen den Geruch nicht, und sobald man einen solchen zum Nachbarn hatte, wurde das Weihrauchfass mit diabolischer Effizienz geschwenkt, bis der Kollege aus dem Nebel des Grauens in Richtung Sakristei torkelte. Nach dem Gottesdienst bekam der Weihrauchschwenker Kopfnüsse vom Pfarrer. Die Welt war weitgehend in Ordnung.

Neben den Verpflichtungen brachte die Tätigkeit auch Annehmlichkeiten mit sich. Nach Hochzeiten und Beerdigungen gab es einen Obolus von der Verwandtschaft der Betroffenen. Einem erfahrenen Messdiener waren Beerdigungen lieber, weil die Menschen im Angesicht der Vergänglichkeit großzügiger sind. Wenn ein Kind den Berufswunsch äußert, Schauspieler werden zu wollen, sollte man die rechtzeitige Rekrutierung zum Messdiener in Erwägung ziehen. Das ist eine ideale Maßnahme zur Vorbereitung auf das Minenspiel, zumindest was den ernsten Teil innerhalb der Bandbreite geheuchelter Gesichtsausdrücke betrifft.

Zu Weihnachten bekam man vom Pfarrer jedes Jahr den Ministranten-Taschenkalender für das kommende Jahr überreicht. Im Rückblick finde ich es erstaunlich, für wieviele Randzielgruppen damals Taschenkalender produziert wurden.

Der
wesentliche Vorteil des Messdienerdaseins bestand in der Freizeitgestaltung. Während der Sommerferien fuhr man ins Zeltlager, wo man das Rauchen lernte und beim heimlichen Licht einer Taschenlampe über Abbildungen in Pornoheften staunte. Auf diese Weise hat der Katholizismus einen wichtigen Teil zu meiner sexuellen Aufklärung beigetragen. Auch um die Prägung meiner Vorliebe für die SG Eintracht Frankfurt hat sich die katholische Kirche verdient gemacht. Der Pfarrer war ein leidenschaftlicher Fußballfan und während eines Messdienerausflugs erlebte ich zum ersten Mal ein Bundesligaspiel im Frankfurter Waldstadion. SGE-Gladbach (4:2). Vom Spiel haben wir kaum etwas mitbekommen, weil wir in der hintersten Reihe standen und zu klein waren. Aber die Stimmung war prächtig.

Eigentlich spielte das Fernsehen im Alltag meiner Kindheit keine große Rolle, da ich die meiste Zeit im Wald oder am Fluss verbrachte. Aber es gab zwei Sendungen, die ich ungern versäumte. Jeden Freitagabend wurde Western von gestern, und im Anschluss daran Zorro ausgestrahlt - alte Schwarzweiss-Streifen, die mir eine exakte Vorstellung vom Leben der Revolverhelden vermittelten. Es ergab sich, dass ich vom Pfarrer für den Freitagsgottesdienst eingeteilt wurde, der sich zeitlich genau mit meinen Studien des Wilden Westens überschnitt. Wie sollte ich an die wertvollen Informationen gelangen, die für mein späteres Leben als Revolverheld von entscheidender Bedeutung sein würden?



Der Freitagsgottesdienst wurde von einem Ordensbruder gehalten. Ich konnte es nie beweisen, aber für mich lag die Vermutung nahe, dass der Pfarrer sich vertreten ließ, weil er selbst gerne Western von gestern guckte. Der Ordensbruder war ein freundlicher, alter Mann. Bereits am ersten Freitag im neuen Dienstplan fiel dem anderen Messdiener und mir auf, dass der Mönch abstinent war. Er nippte nur kurz am Rotwein, den wir während der Eucharistie in den Kelch gossen. Der Pfarrer trank stets den gesamten Wein in einem Zug aus. Kaum hatten wir nach dem Gottesdienst unsere Messdienergewänder in der Sakristei abgelegt, rannten wir zurück in den Kirchenraum. Es gehörte zu den kultischen Handlungen innerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs, das Eucharistiegeschirr aufzuräumen. Zuvor wurden in einer kultischen Handlung die Messweinreste christlich geteilt und leergesoffen. Die Trinkfestigkeit eines Elfjährigen besitzt in der Regel noch keine nennenswerte Ausprägung, und so trugen wir jeden Freitagabend einen angenehmen Rausch nach Hause.

Wir hatten uns versprochen, keinem davon zu erzählen, aber im Messweinsuff plauderte mein Kollege das Geheimnis aus, und plötzlich stand der Freitagsgottesdienst in Messdienerkreisen hoch im Kurs. Trotz Western von gestern und Zorro. Alle wollten tauschen, und eine schwierige Entscheidung bahnte sich an. Als die Börse Spitzenwerte erreichte, entschloss ich mich, den Freitagsgottesdienst gegen ein Flugzeugträgerquartettspiel zu tauschen.

Der katholischen Kirche ist es jedenfalls nicht gelungen, einen Alkoholiker aus mir zu machen. Revolverheld bin ich auch nicht geworden, aber aufgrund der fortgesetzten Studien besitze ich umfassende Voraussetzungen.

Vor einigen Jahren bin ich aus dem ältesten Verein der Welt ausgetreten. Von der gesparten Kirchensteuer kaufe ich jeden Monat einen Kasten Bier und verteile den Inhalt unter Bedürftigen.

Donnerstag, März 08, 2007

Das Hotel am Ende der Nacht

Hinter mir lag eine Unendlichkeit. Für mein Reiseziel gab es keine direkte Route, und ich konnte mich nicht mehr an die Zahl der ungeplanten Zwischenlandungen erinnern. Während ich in der Schlange vor dem Einreiseschalter wartete, rieb ich mir den Schlaf aus den Augen und atmete mit einem Gähnen den Sauerstoff der neuen Welt ein.

Im Visum, das der Mann am Schalter in meinen Reisepass klebte, war zu lesen: Die Erde mag sich um die Sonne drehen, aber die Sonne dreht sich um den Planeten Ego. Das Visum war mit einem roten Stempel besiegelt. Einreisedatum und Angaben zur Gültigkeit des Aufenthaltszeitraumes waren verwischt und unleserlich. Als ich aus dem Gebäude in die Kälte trat, ahnte ich, dass es auch diesmal nur eine Zwischenlandung sein würde.

Ich stieg in ein Taxi und sagte dem Fahrer, er solle mich zum Hotel am Ende der Nacht bringen. Während er den Motor startete, erkannte ich im Rückspiegel, dass der Mann blind war. Er lächelte, als er meinen Blick im Spiegel spürte.



Das endgültige Reiseziel war die Finsternis. Fin_is. Aber bis dorthin würde es eine weitere Unendlichkeit dauern. Der gesamte Weg bestand in der Summe zweier Unendlichkeiten.

Dienstag, März 06, 2007

Motto #8

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Montag, März 05, 2007

Die verschollene Zauberkastengebrauchsanleitung

Unter den wenigen Dingen, die Escher zu seinem Besitz zählte, befand sich ein Zauberkasten, den man ihm vor vielen Jahren auf einem Flohmarkt in Antwerpen überlassen hatte. Seither lag der Kasten unter dem Bett, wo die pelzige Staubschicht auf seinem Deckel ungestört wachsen konnte. Escher hatte den Zauberkasten nur einmal in geöffnetem Zustand gesehen, als ihm der vormalige Besitzer die Vielfalt des Inhalts anpries. Damals warf Escher flüchtige Blicke auf das Zaubereizubehör, während der Alte einige Gegenstände herausnahm und zwischen seinen knochigen Händen drehte, auf denen sich die Venen wie blaue Würmer abzeichneten.

Bei dem Zauberkasten handle es sich um eine außergewöhnliche Anfertigung aus dem vorletzten Jahrhundert, zischte der Alte durch vergilbte Zähne und sah Escher dabei aus schwarzen Glasperlen an, die zwischen den Furchen in seinem Gesicht glänzten und nur entfernt an Augen erinnerten.

Escher suchte nie Flohmärkte auf, er war zufällig in das Geschehen geraten. Als er sich zum Gehen wenden wollte, schlug der Alte seine Krallen in den Ärmel von Eschers Mantel. Er möge den Zauberkasten doch mitnehmen, krächzte der merkwürdige Vogel leise. Dabei kam seine gekrümmte Nase, die dem Schnabel einer Saatkrähe ähnlich war, Eschers Gesicht bedrohlich nahe. Verunsichert erwiderte Escher, er habe keinen Bedarf an Utensilien für Taschenspieler. Offenbar handle es sich um ein Missverständnis, zischte der Alte. Er wolle ihm kein Kinderspielzeug andrehen. Der Inhalt des Zauberkastens eröffne unglaubliche Möglichkeiten, sogar Menschen könne man damit verzaubern. Der einzige Nachteil sei, dass die Gebrauchsanleitung für die Zaubertricks abhanden gekommen war. Daher wolle er kein Geld für das antiquarische Stück, auch kein Stück von Eschers Seele, meinte der Alte zwinkernd, sondern es sei ein Geschenk, das man nicht ablehnen könne. Auch wenn ihm jetzt noch keine Verwendung in den Sinn käme, es würde der Tag kommen, an dem sich jeder einen Zauberkasten wünsche. Und wegen der fehlenden Gebrauchsanleitung solle sich Escher keine Sorgen machen. Man müsse experimentieren, irgendwann funktioniere jeder Trick. Escher wusste nicht, warum er den Kasten in seinen Händen hielt, als der Alte plötzlich verschwunden war. Die Saatkrähe schien sich in Luft aufgelöst zu haben.

In der folgenden Nacht erlebte Escher einen Traum. Er war zur Halbmondfeier einer Zaubergilde geladen, wo jeder Anwesende seine Kunst vorführte. Als die Reihe an Escher war, öffnete er den Zauberkasten. Jeder Trick misslang. Die Ohren des Kaninchens ragten zu früh aus dem Zylinder, dann zog er die falsche Karte aus dem Stapel, und die goldene Armbanduhr des Zauberkollegen fiel zertrümmert aus dem Samtsäckchen. Der Auftritt schien trotzdem ein Erfolg zu werden, da Escher sein Scheitern in eine Methode verwandelte. Mit jedem Versagen wuchsen die Sympathien für den ungeschickten Zauberer. Das Publikum bog sich vor Lachen. Bis er den Trick mit der zersägten Jungfrau probierte.

Als Escher aus dem Traum erwachte, war er nicht bei Bewusstsein, sondern fand sich in einem anderen Traum wieder. Auch dort wachte er auf, aber erneut führte die Tür des Erwachens nur in einen weiteren Traum. Escher musste sich durch mehrere Schichten Schlaf an die Oberfläche wühlen, bis er ein letztes Mal die Augen aufschlug und die Welt auf jene Weise sah, wie sie im wachen Zustand zu sein schien.

Als Escher einen Blick unter sein Bett warf, bemerkte er, dass der Zauberkasten bereits von Staub bedeckt war, obwohl erst eine Nacht vergangen sein konnte, seit er der Saatkrähe begegnet war. In jener Nacht entschied Escher, dass er den Zauberkasten nie öffnen würde. Wozu sollte er Menschen verzaubern.

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Samstag, März 03, 2007

Gegen Nazizentren ...



(... und ihre schmutzigen Inhalte !)
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Donnerstag, März 01, 2007

A

A war normal. Er besaß keine außergewöhnlichen Eigenschaften, und kein Merkmal unterschied ihn von den anderen. Seine Tagesabläufe waren ebenso konform wie sein Äußeres, hinter dem sich ein konturloses Wesen verbarg.

A funktionierte. Er verbrachte sein Leben in einem der Glastürme, wo er für den Erwerb seiner Daseinsberechtigung ähnliche Tätigkeiten verrichtete, wie die anderen. Arbeitsaufträge erledigte er sorgfältig und routiniert. Seine Vorgesetzten hatten nichts an ihm auszusetzen, denn er verbarg sich unter der Tarnkappe einer unerschütterlichen Zuverlässigkeit. Innerhalb des Glasturms konnte man ihn von seiner Umgebung kaum unterscheiden, A schien wie ein alltäglicher Gegenstand zwischen der Einrichtung im Raum zu verschwinden.

A stellte keine Fragen. Sein Dasein akzeptierte er als eine Gegebenheit, hinter der sich kein Sinn vermuten ließ. Schon immer war alles so gewesen, wie er es jeden Tag vorfand. Eine Änderung des Zustands lag außerhalb der Grenzen seiner Vorstellung.



A war weder glücklich, noch unzufrieden. Eines Tages begann der Glasturm, zu vibrieren. Dieses Ereignis verstieß gegen die Regeln der Gewohnheit. Das Vibrieren wurde stärker, und A wagte nicht, sich zu bewegen. Auch als sich der Glasturm vom Untergrund löste und abhob, blieb A in seiner Erstarrung verankert. Während sich das Gebäude mit zunehmender Geschwindigkeit in Richtung Himmel bewegte, zerrte die Schwerkraft an A. Wolken zogen an der Außenseite des Glasmantels vorbei. Bald wurden die Wolken dünner und wichen einem grünen Licht, das fließend in die Schwärze des Alls überging. Die Erschütterungen ließen nach.

A konnte seine Bewegungsunfähigkeit erst im schwerelosen Raum überwinden. Er schwebte ans Fenster und warf einen letzten Blick auf den Planeten unter sich. Die Kugel wurde schnell kleiner, bis sie sich schließlich in einen schwarzen Punkt inmitten der lichtlosen Weite zwischen den Sternen verwandelte.

A war davon überzeugt, dass er träumte. Er bewegte sich zurück an seinen Arbeitsplatz und schloss die Augen. Als er von einem erneuten Vibrieren geweckt wurde, hatte er das Gefühl, dass eine sehr lange Zeit seit Beginn der unwirklichen Reise vergangen sein musste. Die Vibrationen wurden stärker, und durch seine halb geöffneten Augen nahm A ein zartes Hellblau wahr. Im Moment der harten Landung riss er seine Augen auf. Vor ihm stand ein fremdes Wesen und sah ihn argwöhnisch an.

Das Wesen besaß vier Gliedmaßen, die paarweise an einem Rumpf befestigt waren. Seine Augen trug es in einer runden Ausstülpung, die sich am oberen Ende des Rumpfes befand und von einem schmalen Band mit einem Knoten vom Rumpf abgetrennt wurde. Die Ausstülpung wies noch andere Unebenheiten auf. Aus einem Loch drangen Geräusche in seine Richtung, aber A konnte die Sprache des Wesens aus seinem halbverdauten Traum nicht verstehen.

Da er sich auf nichts so sehr wie auf die Kunst der Anpassung verstand, imitierte er das Aussehen und Verhalten der Fremden, die sich plötzlich überall im Gebäude zu befinden schienen, seit der Glasturm auf dem unbekannten Planeten gelandet war. Wie auf seinem Heimatplaneten fiel A bald nicht mehr auf. Er gewöhnte sich an die neuen Gleichförmigkeiten und war weder glücklich, noch unzufrieden.

Nur manchmal fragte er sich, ob seine Umgebung Teil einer künstlichen Realität sein könnte. Aber A musste sich zuerst an die neue Möglichkeit gewöhnen, dass er Fragen stellen konnte. Bevor er sich mit den Antworten befassen würde.