Sonntag, November 20, 2011

El Grecos Schädel

Im Bewusstsein der Vergänglichkeit ruht ein dunkler, mahnender Hinweis auf das ewig Ungewisse. Kein Symbol verkörpert die Mahnung eindringlicher als ein Totenschädel. Der Kopfknochen wird, jedes Zeichens von Lebendigkeit - Augen, Haut und Haaren - beraubt, vom Träger des Geistes zum gegenständlichen, leeren Gehäuse. Über Jahrhunderte wurde dieses Mahnmal der Endlichkeit aufgestellt, um an die Bedeutungslosigkeit des irdischen Daseins und die Demut angesichts eines erbarmungslosen Gottes zu erinnern.










Museo de El Greco, Toledo

In Zeiten ohne Religion ist Gleichmut an die Stelle der Demut getreten, aus toten Schädeln wurde Ornament. Dennoch lauert während jeder Besinnung auf das breite Grinsen des Todes über die Eitelkeit ein Schaudern im lebenden Schädel.

Freitag, November 04, 2011

Man sollte

... Platzverweis und eine Sperre für den Rest der Saison erteilen, wenn ein Torschütze sein Trikot auszieht und halbnackt im Stadion herumblödelt.
... Pseudoperuanisches Panflötengeschwurbel in Fußgängerzonen mit bitterbösem Speed Metal nicht unter 130 Dezibel absorbieren.
... Flugzeugtoiletten mit Fenstern ausstatten.
... sich auf eine maximale Größe für Pfeffermühlen in italienischen Restaurants einigen, und damit meine ich: signifikant unter 80 cm!
... Frauen, die an der Supermarktkasse ewig in den Abgründen ihrer Handtasche nach einem Geldbeutel kramen - und grundsätzlich erst damit beginnen, nachdem der Kassierer die Summe genannt hat - zu dialektischen Aufsätzen verpflichten.
... einen möglichst großen Teil der Zeit in Hotelzimmern mit dem Studium von Snookerpartien verbringen.
... weder zu denen gehören, die versuchen, anderen ein Bein zu stellen, noch zu denen, die versuchen, nicht über gestellte Beine zu stolpern.
... lange Zugreisen nicht ohne eine Packung Erdnüsse im Gepäck antreten.
... den Abspann von Filmen auf maximal fünf Sekunden begrenzen.
... wollen, nicht sollen.